Coaching in seinen verschiedenen Facetten und Anwendungsbereichen ist eine etabliert Methode der Persönlichkeitsentwicklung. Seine positive Wirkung ist wissenschaftlich gut belegt. Und neben den klassischen Coaches wenden auch Führungskräfte zunehmend Coachingpraktiken als „Managerial Coaching“ an. implicit Personality Coaching eröffnet dabei eine tiefergehende Grundlage für effektive und zielorientierte Coaching-Gespräche: die impliziten Ressourcen und Motive des Menschen.
Warum explizite Fragenkataloge keine gute Coaching-Grundlage sind
Viele Coachings starten anlassbezogen, beispielsweise als Maßnahme nach einer schlechten Beurteilung oder gezielte Unterstützung junger Talente. Ausgehend von diesem „Anlass“ setzen Coaches und Führungskräfte dann prozessorientiert (Frage-)Techniken ein, gelegentlich unterstützt durch verschiedene Testverfahren wie Persönlichkeitstests. Die Mehrzahl dieser Verfahren funktioniert explizit: durch Befragung der Person, häufig mittels umfangreicher Fragenkataloge, deren Bearbeitung bis zu drei Stunden dauern kann.
Diese ausufernden Tests haben eine geringe Akzeptanz bei den Coachees. Doch schlimmer noch: Ihr Ergebnis ist begrenzt auf das Selbstbild der Person. Explizite Tests spiegeln die eigene Wahrnehmung des Menschen wieder, ggf. zusätzlich entstellt durch soziale Erwünschtheit: Die Befragten geben Antworten, von denen sie annehmen, dass diese gesellschaftlich bzw. im konkreten Kontext erwünscht und akzeptiert sind. Dies kann bis zu bewusster Täuschung führen, dem „Impression Management“, um sich anderen gegenüber vorteilhaft darzustellen. Die Erkenntnisse dieser expliziter Instrumente sind insoweit stark limitiert.
Mit iPC können Sie als Coach oder Führungskraft beispielsweise …
- die individuelle Persönlichkeit sowie die daraus resultierenden Ressourcen und Stressoren Ihrer Coachees/Mitarbeitenden identifizieren
- auf Basis dieses Wissens gezielt passgenaue Maßnahmen für Selbstwachstum und persönliches Empowerment anbieten
- eventuellen Gründen für Über- oder Unterforderung, gesteigertem Stressempfinden oder mangelnder Motivation auf den Grund gehen
- die Selbstwirksamkeitserwartung stärken
- zu mehr FLOW-Empfinden und damit zu besserer mentaler Gesundheit bei höherer Produktivität verhelfen
implicit Personality Coaching: tiefere, ehrliche Selbsterkenntnis mit besseren Ergebnissen
Deshalb setzt implicit Personality Coaching tiefer an. Das eingesetzte Instrument, der ClaVis (lat. der Schlüssel), misst schnell (in nur fünf bzw. 20 Minuten) und implizit, also unterbewusst. Damit ist es nicht manipulierbar. Auf Basis der Theorie der Persönlichkeits-System-Interaktionen (PSI-Theorie) nach Prof. Dr. Julius Kuhl integriert es jüngste Forschungsergebnisse aus der experimentellen Psychologie und Neurobiologie. Dies führt zu tiefen und ehrlicheren (Selbst-)Erkenntnissen des Coachees.
Statt an der Oberfläche eines (unter Umständen manipulierten) Selbstbildes zu kratzen, ermöglicht implicit Personality Coaching auf der Grundlage authentischer Erkenntnisse ein vertrauensvolles und an der Persönlichkeit des Coachees orientiertes Coaching – und somit im Ergebnis bessere und nachhaltigere Coachingerfolge.
Ursachenfindung, konkrete Maßnahmen, Erfolgsmessung: systematischer Coachingansatz mit implicit Personality Coaching
Überzeugungen, Wünsche und Absichten des Menschen sind auch dadurch bedingt, wie Persönlichkeitssysteme in Kombination miteinander interagieren. ClaVis beschreibt diese zentralen Systeme, die für Motivation und Selbstwachstum relevant sind. Neben den Ebenen der Wahrnehmung und Entscheidung werden das Bedürfnis nach Sicherheit sowie das Bedürfnis nach Stimulation implizit gemessen. Bei Bedarf können zudem die drei impliziten Motive Bindung, Gestaltung (Macht) und Leistung erhoben werden.
implicit Personality Coaching kann damit auch dem Anlass des Coachings, der Ursache, auf den Grund gehen: eine Entfremdung von der Arbeit, nicht im FLOW und gesundheitlich angeschlagen sein, die gewünschte Leistung nicht erbringen … Dies ist nicht selten auf fehlende Passung zwischen Persönlichkeit und Job (Person-Job-Fit) oder auf Konflikte im Team oder zu Vorgesetzten zurückzuführen. Nicht der einzelne Mensch ist das Problem, sondern die Situation und die Interaktion mit dem Umfeld.
An der Persönlichkeit der/des Coachee orientiert können konkrete Maßnahmen mit der/dem Coach vereinbart werden. Diese fördern sehr gezielt eine bessere Selbststeuerungskompetenz. Dies erlaubt, aus einer eher defensiven Rolle in ein aktives und nachhaltiges Handeln zu gelangen. Die eigene Selbstwirksamkeitserwartung, der Glaube an sich selbst, steigt. Unpassende Verhaltensmuster werden abgelegt, neue gezielt und zur Persönlichkeit passend eingeübt und praktiziert. Diese Erfolge lassen sich konkret messen. Ebenso wie die Veränderung der Werte im ClaVis über die Zeit, womit der/m Coachee die „gewonnenen“ Optionen und Potenziale auch direkt aufgezeigt werden können.
Kurse zum implicit Personality Coaching mit ClaVis und der PSI-Theorie
20FLOW7 bildet auf Grundlage der PSI-Theorie und des ClaVis ein modulares Kurssystem für die Ausbildung von Coaches und coachenden Führungskräften an. Dabei orientieren wir uns an einem Growth-Mindset, das durch implicit Personality Coaching zusätzlich aktiviert und die Persönlichkeitstheorie nach Julius Kuhl gefördert wird. Entsprechend offen ist der Coachingansatz und erlaubt – besser: erfordert – eine kritische Auseinandersetzung mit den Erkenntnissen. Coaches und Führungskräfte, die implicit Personality Coaching einsetzen möchten, fördern gezielt Potenziale und stellen sich einem dialektischen Dialog mit ihren Coachees. Die Selbstreflexion des Coachees wie auch des Coaches ist interaktiver Bestandteil der Zusammenarbeit.
Das Coaching integriert zudem die Erkenntnisse des implicit Personality Health. Insbesondere vor dem Hintergrund weiterhin steigender, teils schwerer Erkrankungen, kann implicit Personality Coaching die Passung und den FLOW gewährleisten und damit gezielt und persönlichkeitsorientiert die Gesundheit fördern.
Für einen gemeinsamen Erfolg und ein gesundes Miteinander
Die Deutsche Gesellschaft für Psychologie hat Prof. Kuhl 2012 den Preis für das wissenschaftliche Lebenswerk verliehen. In der Laudatio heißt es:
„Die Themen und Anwendungsfelder der PSI-Theorie reichen dabei von der Regulation des Essverhaltens, Umgang mit Hauterkrankungen, Psychopathologie von Depression und Zwangserkrankungen, Persönlichkeitsdiagnostik, Anleitungen für Psychotherapie, Coaching, Selbstmotivierungstrainings, Kreativität, Intuition, Flow, Entfremdung, Verkaufsleistungen bei Versicherungsvertretern bis hin zur Leistungsförderung bei Spitzensportlern und Ursachenklärung bei Minderleistung.“